Die Generation BARF wird alt – so barfst du deinen alten Hund richtig

Du möchtest deinen alten Hund barfen, bist dir aber unsicher, ob man alte Hunde überhaupt noch auf BARF umstellen kann und was du genau berücksichtigen musst? Wir haben Antworten für dich!
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Das Leben mit einem alten Hund kann an einem so manches mal vor Herausforderungen stellen. Es kommen Wehwehchen, vielleicht wird dein Hund “undicht” oder irgendwie seltsam in seinem Verhalten, das kennen wir als Seniorhund-Besitzer nur zu gut!

Was für dich jedoch keine Herausforderung darstellen sollte – dafür tragen wir jetzt Sorge – ist das Barfen von alten Hunde!

Wir erklären dir Schritt für Schritt und peu à peu, worauf es zu achten gilt, wenn wir alte Hunde barfen.

Vorteile von BARF für alte Hunde

BARF steht, wie du sicherlich weißt, für “Biologisch artgerechte Rohfütterung”. Mit dieser Fütterung-Variante hast du als Hundehalter:in die komplette Entscheidungsfreiheit bei der Zusammenstellung der BARF Ration deines alten Hundes. Du kannst also auf kleine und größere Veränderungen deines Hunde reagieren und vor allem durch vorbeugende Maßnahmen, wie zum Beispiel der gezielten Gabe von Fetten, dafür sorgen, dass dein alter Hund mit BARF länger fit bleibt.
Es ist egal, ob du deinen alten Hund gerade frisch auf BARF umstellen möchtest oder dein Hund schon seit einiger Zeit BARF bekommt und nun einfach “in die Jahre” kommt, alte Hunde BARFEN ist nicht kompliziert, du solltest  nur einige Details und physiologischen Merkmale beachten.

 

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Beim barfen von alten Hunden gibt es super viele Vorteile, einige davon sind physisch messbar, haben also wirklichen Einfluss auf die Gesunderhaltung und können zum Beispiel in einem Blutbild nachgewiesen werden. 

Andere Vorteile wiederum sieht man vor allem an der mentalen Verfassung von Hunden. Insbesondere bei alten Hunden konnten wir schon häufig ein wahres “aufblühen” und “neue Energie” wahrnehmen.
Und auch für dich als Hundehalter:in ist BARFEN eine echte Bereicherung!

Die Vorteile von BARF, die sowohl für alte Hunde, als auch für junge Hunde gelten:

  • du hast die volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe des Hundefutters
    Welches Fleisch wurde verwendet? Welche Qualität haben die tierischen Anteile im BARF für deinen Seniorhund? Und welches Obst + Gemüse wurde verwendet?
  • du kannst auf Wehwehchen und Probleme der Gesundheit direkt durch die Fütterung Einfluss nehmen
    Hat dein alter Hund gerade einen Arthritis-Schub und kann sich schlecht bewegen? Dann reguliere die kcal und Energie des Futters, damit dein Hund nicht zunimmt. Umgekehrt genau so: Ist dein Hund besonders aktiv, weil ihr vielleicht gerade einen Campingausflug macht? Dann rauf mit der Energie und zwar ohne die Futtermenge zu erhöhen und für einen zu vollen Magen sorgen!
  • du hast die volle Preiskontrolle
    Du kaufst beim BARFEN für alte Hunde Fleisch und Gemüse ein. Keine hippe Marke, die ihre Preise abhängig vom Bekanntheitsgrad macht
  • Mit Futterergänzungen Einfluss auf den Stoffwechsel nehmen
    Viele Fertigfutter sind prophylaktisch mit so genannten Gesundheitskräutern gepimpt, das schränkt dich sehr ein, wenn es um die Zugabe von weiterer Futterergänzungen geht. Denn die Gefahr der Überdosierung sollte – insbesondere bei synthetisch hergestellten Vitaminen – nicht unterschätzt werden.
    Wenn du deinen alten Hund aber barfst, dann hast du selbst in der Hand, welche Gesundheitskräuter du zu führen möchtest und in welcher Menge.
    Je nach Jahreszeit, kann die Gabe von Kräutern und Co. besonders sinnvoll sein – wie im Herbst zum Beispiel
  • Getreidefrei, mit Kohlenhydraten oder komplett Lowcarb?
    Deine Entscheidung! Du wirst in den ersten Monaten des barfens feststellen, was genau dein Hund braucht, was ihm schmeckt und was er gut vertragen kann.
  • Saubere Zähne durch BARF
    Alleine die Tatsache, dass dein Hund regelmäßig mit Knochen und Knorpel versorgt wird, auf denen er lange kaut, dient schon der Gesundheit der Zähne und des Zahnhalteapparates. Zusätzlich hat die Speichelzusammensetzung und die Maulflora, die durch BARF positiv beeinflusst wird, großen Einfluss auf die Zahngesundheit.
  • Weniger und kleinere Häufchen
    Ob das ein Grund ist mit dem BARFEN alter Hunde zu beginnen, wage ich zu bezweifeln, jedoch ist es doch recht angenehm, wenn ein kleiner Chihuahua nicht unbedingt so große Häufchen macht, wie ein erwachsener Labrador. Oder?
  • Der Wasserhaushalt
    HIER, HIER und HIER habe ich schon darüber geschrieben, warum Wasser so wichtig für Hunde ist. Mit BARF kannst du davon ausgehen, dass dein Hund ausreichend mit Wasser versorgt ist, denn BARF liefert ca. 70% Feuchtigkeit.
  • BARF schmeckt einfach bombastisch
    Bei der Fütterung von selbstgemachten Mahlzeiten wird dein Hund ein Geschmackserlebnis nach dem nächsten erleben, denn du stellst die Mahlzeiten frisch und nach deinem Gusto her.
    Nach einer Weile wirst du feststellen, was dein Hund besonders gerne frisst und was nicht so gerne.
    Du kannst also jeden Tag ein neues Lieblingsfutter kreieren.
Pinterest alte Hunde barfen Hundeblog

Die Nachteile und Gefahren

Wenn man alte Hunde barfen möchte, sollte man sich über den aktuellen Gesundheitszustand seines Seniorhundes bewusst sein und im Zweifel vorab einmal einen Rund-Um-Check beim Tierarzt machen.

Auch unser Dog Journal für Hundesenioren kann dir behilflich sein, den Gesundheitszustand deines Hundes zutracken.

Hier gehts zu unserem Dog Journal für Hundesenioren – KLICK –

 

Insbesondere Niere, Leber und Bauchspeicheldrüse können bei alten Hunden beeinträchtigt sein, was wiederum sehr großen Einfluss auf den BARF Plan deines Seniorhundes haben sollte.
Denn so angenehm es auch sein kann, seinen alten Hund mit frischen Mahlzeiten zu verwöhnen, so kommt diese Fütterungsmethode mit einer enormen Verantwortung daher. 

Das muss dir einfach als Hundehalter:in von einem Hundesenior bewusst sein.

Dennoch sollte eine Vorerkrankung dich nicht davon abhalten deinen Hund zu barfen.
Es ist nämlich, wie bereits oben erwähnt, durchaus möglich, durch die naturnahe Ernährung gewaltigen Einfluss auf Vorerkrankungen und Wehwehchen zu nehmen.

Solltest du also einen vorerkrankten Hund haben, empfehlen wir dir DRINGEND eine professionelle Futter- oder BARF Beratung zu buchen und dir damit die Sicherheit zu holen, dass es deinem alten Hund unter BARF gut geht und er gut versorgt ist.

Die Umstellung auf BARF für alte Hunde

Bei der Umstellung von Fertigfutter auf eine selbst zusammengestellte BARF Ration sollte vor allem der gesundheitliche Allgemeinzustand und die Konstitution deines alten Hundes beachtet werden. Auch der Aktivitätsgrad deines Hundes, also wie viel Auslauf und Training er hat, hat Einfluss auf die Zusammenstellung der Barf-Mahlzeit und auf den Fettgehalt.


Vorerkrankungen, wie Leber- oder Nierenerkrankungen sind hier keine Ausschlusskriterien. Im Gegenteil: Alte Hunde mit Erkrankungen der Entgiftungsorgane profitieren in der Regel von einer BARF Fütterung, denn sie liefert neben vielen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen auch mehr Feuchtigkeit als beispielsweise Trockenfutter, was insbesondere der Niere zu Gute kommt. 

Weiterführende Artikel

Nährstoffe: Vitamine und Mineralstoffe – was braucht der alte Hund?

Es ist ein Irrglaube, dass man alte Hunde grundsätzlich auf Diät setzen sollte, damit sie im hohen Alter nicht fett werden. Vielmehr ergibt sich durch diese grundsätzliche Empfehlung oftmals eine Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen.

Was fatale Folgen haben kann, denn der Bedarf an Nährstoffen ändert sich im Alter bei Hunden nicht zwingend dahingehend, dass er weniger Vitamine oder Mineralstoffe braucht, sondern mehr.
Vitamin B zum Beispiel sollte in der BARF Ration von alten Hunden etwas mehr gefüttert werden als bei jungen Hunden. Mit der Dosierung von Vitamin A hingegen sollte, aufgrund der Fettlöslichkeit etwas vorsichtiger umgegangen werden.

All’ das sollte in deinem Barfplan für deinen alten Hund unbedingt Berücksichtigung finden.

BARF Zusammensetzung – damit barfst du deinen alten Hund

Ein besonderes Augenmerk sollte auf dem Fleisch für alte Hunde liegen, denn die Verdaulichkeit spielt eine enorm wichtige Rolle beim barfen von alten Hunden.

Schwer verdauliche BARF Komponenten, bei denen die Verdauungssäfte nicht ausreichend “vorverdauen” landen im Dickdarm des Hundes, wo Bakterien die restliche “Verdauungsarbeit” übernehmen müssen und dabei schädliche Stoffe produzieren. Die sogenannten Stoffwechselnebenprodukte müssen, dann mühsam von Leber und Niere abtransportiert werden.

Leicht verdauliches Muskelfleisch wie Huhn, Lamm oder Pute sind für Seniorhunde sehr bekömmlich und liefern eine gute Aminosäurenbilanz. Ebenfalls können als Proteinquelle Ei und Soja auf dem Speiseplan stehen.

Von Milch, Quark, Joghurt und anderen Milcherzeugnissen raten wir aus tiefster Überzeugung ab.

Die Fütterung von Knochen und Knorpel für alte Hunde kann etwas tricky sein und zu Verstopfung führen. Dies kannst du aber durch die geschickte Zusammensetzund der BARF Rationen entgegenwirken. So kannst du zum Beispiel Innereien zusammen mit Knochen und Knorpel füttern, damit das Häufchen nicht zu fest wird.

Es ist nämlich besonders wichtig, dass Hunde ausreichend Mineralstoffe im Allgemeinen und Calcium im Besonderen erhalten, die beim barfen durch die Gabe von sogenannten RFK also RohFleischKnochen gefüttert werden.

Gemüse dient deinem Hund vornehmlich als Ballaststoffquelle, jedoch solltest du die Heilkräfte mancher Gemüse und Obstsorten nicht unterschätzen. 

Wir orientieren uns total gerne an den Weisheiten von Hildegard von Bingen, die schon damals so viel mehr über die Kraft der ätherischen Öle,  Antioxidantien und Bitterstoffe in Gemüse und Obst wusste als wir es uns heute eingestehen wollen.

Hier kannst du mehr darüber lesen:

 

Du solltest die Wahl der pflanzlichen BARF Komponenten immer mit Bedacht wählen und dich auch an der Regionalität des Gemüses orientieren.
Die Regionalität und Saisonalität sorgt nicht nur für einen günstigeren Einkaufspreis, die kurzen Transportwege sorgen zudem für einen kleinen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Gemüse wird beim barfen in der Regel roh püriert, wenn du deinen alten Hund barfst, dann solltest du – der Verdaulichkeit wegen – eventuell darüber nachdenken das Gemüse gekocht zu füttern.
Hier solltest du dich aber besonders am Anfang eurer BARF-Karriere nicht stressen und ausprobieren, was dein Hund besser verträgt und was ihm vielleicht auch besser schmeckt.

Kohlenhydrate gehören beim barfen von alten Hunden ebenfalls auf den Speiseplan und dienen als Vitamin-, Nährstoff- und Energielieferant, sowie als Ballaststoffquelle. Richtig eingesetzt können bestimmte Kohlenhydrate auch für eine Besserung von Leitsymptomen der Übersäuerung dienen und so Sodbrennen verhindern.
Insbesondere den sogenannten Pseudo-Getreidesorten sagt man heilende Wirkungen nach.
So zum Beispiel soll Hirse in der Volksheilkunde bei Vergesslichkeit, Gelenkbeschwerden und Erkältungen Anwendung gefunden haben.

BARF für alte Hunde

Herausforderung, wenn man alte Hunde barft

Barfst du deinen Hund schon eine ganze Weile, dann kann es vorkommen, dass er mit steigendem Alter etwas sensibler wird und Barf vielleicht nicht mehr so gut verträgt wie früher.
Durchfälle, Bauchgrummeln, Verstopfung und Co, treten beim barfen häufig auf, wenn nicht auf die Konstitution und insbesondere die speziellen Anforderungen im Alter Rücksicht genommen wird.

Es ist aber möglich die BARF Ration für deinen jetzt alten Hund so anzupassen, dass die Verträglichkeit wiedergegeben ist.
Ebenfalls kann es vorkommen, dass dein alter Hund sein BARF nicht mehr frisst und mit dem Alter ein richtiger kleiner Mäkelhund geworden ist. Auch dafür gibt es Erklärungen, die eindeutig mit dem Alter zusammenhängen und du kannst deinem alten Hund seine BARF Mahlzeit wieder schmackhaft machen.

Weiterführende Artikel:

  • Hilfe! Mein alter Hund frisst nicht mehr!

Selber machen oder selber kaufen? Rezepte & Empfehlungen

Auch, wenn BARF nicht mehr nur modisch ist, so hat sich doch ein Wahnsinns-Markt, um die etwas speziellere Art der Hundefütterung gebildet.
So ist es heute problemlos möglich seine BARF Zutaten ausschließlich online oder im nächstgelegene Ort bei einem BARFSHOP einzukaufen.

In jedem Fall findest du ausreichend Auswahl, um deinen alten Hund ausgewogenen zu barfen.

Die Frage, ob du die Mahlzeiten deines alten Hundes selbst zusammenstellen solltest oder, ob du lieber auf ein fertiges Barfmenü ausweichen möchtest vermutlich eine Frage des Geschmacks.
Jedoch musst du bei allen Fertigmenüs immer sehr genau auf die Zusammensetzung schauen, denn ein spezielles Barf-Menü für Seniorhunde ist mir bisher noch nicht untergekommen. 


BARF Shop Empfehlungen:

BARF Konzept aus Rullstorf

Tackenberg aus Winsen


Kochen statt alte Hunde barfen – was du beachten musst

Immer wieder hört man, dass alte Hunde mit der möglichen Keim und Bakterien Belastung im und rund um das rohe Fleisch vom BARFEN nicht mehr zurecht kommen und man unbedingt statt barfen kochen sollte.
Das können wir so nicht ganz unterschreiben und würden einfach behaupten, es kommt ganz auf den Hund und seine gesundheitlichen Verfassung und die Zusammensetzung der Barf-Mahlzeiten an.

Bist du dir unsicher, ob dein Hund rein “verdauungsphysiologisch” noch dazu in der Lage ist, rohes Fleisch zu verdauen, lohnt sich ein Blick auf die Darmflora deines Hundes.
Du kannst in Zusammenarbeit mit eine:m Tierheilpraktiker:in eine Darmflora-Analyse in Auftrag geben und so Dysbalancen in der Darmflora feststellen und “beheben”.


Etwas, was du aber unter keinen Umständen außer Acht lassen solltest, ist DEIN BAUCHGEFÜHL!
Wenn dein Bauchgefühl nach 10 Jahren BARF sagt: “Halt. Stopp. Jetzt wird gekocht.”

Dann koche für deinen Hund!

 

Ressourcen zum kostenlosen Download:

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